DIY Öko-Shampoo: NATRON

Eigenes Shampoo herstellen. Ohne bedenkliche Inhaltsstoffe und rundum gesund fürs Haar. Klingt doch super, oder? Vielleicht kann man sogar den Waschzyklus verlängern. 
Im Internet fand ich viele Artikel über das Wundermittel NATRON. Auch einige Rezepte zum Haarewaschen mit Natron und Backpulver gab es und ich dachte "Hey, das probierst du aus."

Mein erstes Rezept war: 1 Tüte Backpulver in Warmwasser auflösen, damit die Haare "waschen". Im Anschluss mit einer Lösung aus Apfelessig und warmes Wasser die Haare nochmal durchspülen (Ganz wichtig dieser Schritt, stand überall) . Klingt einfach und gesund. 

Beim ersten Waschgang waren die Haare hinterher tatsächlich sauber, fühlten sich an wie frisch gewaschen. Der Geruch vom Essig verfliegt nach dem Trocknen. Nach 2 Tagen sahen meine Haare aber wie üblich wieder so aus, dass ich wieder waschen musste.
Das Gleiche also nochmal. Aber irgendwie klappte es diesmal gar nicht. Alles war wie vorher, nur beim Föhnen hatte ich das Gefühl, die Haare werden gar nicht mehr trocken. Das Fett vom Haaransatz hat sich durch diesen Waschgang irgendwie nur aufs ganze Haar verteilt. Ein total ekliges Gefühl - also griff ich zum Shampoo. Und vergaß den Test.

Ein paar Wochen später erzählte eine Freundin, dass sie dasselbe Rezept nutzte, nur mit Natron, ohne Backpulver. Was solls, dachte ich. Probier es halt nochmal. Diesmal wusch ich also mit einer Natronlösung und zur Sicherheit ließ ich das Essig, welches das basische Natron wieder neutralisieren sollte, hinterher weg. Alles super. Aber das kannte ich ja schon. der zweite Versuch machte mich neugierig. Diesmal hielten die Haare länger "aus" und nach 3 Tagen wusch ich wieder. Nur mit Natron, ohne Essig. Und ich war begeistert. Sauber, fluffig. Nach dem Ausspülen quietschen sie etwas, scheint aber nicht negativ zu sein. 

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Fazit: Waschen mit Natron muss jeder selber probieren. Meiner Freundin juckt z.B. die Kopfhaut wenn sie das Essig hinterher weglässt. Bei mir ist es ohne genau richtig. Ich muss auch nicht mehr so oft Waschen - Wasser gespart, Umwelt geschont.
Ich stelle es mir nur bei langem Haar etwas aufwändig vor. Einfach ausprobieren!

+ Wenn die Haare sich von den industriellen Mist erholt haben, sind sie hinterher wunderbar weich. Ich fasse die jetzt richtig gerne an.
 
+ Sie sind nach dem Föhnen schön griffig, voluminös, locker. Ich brauche nun neben dem Shampoo auch keinen Haarfestiger und kein Haarspray mehr. Gleich 3 Produkte aus dem Badezimmer verbannt. YES.

+- Was ich noch beobachten muss: Seit ich mit Natron wasche, befinden sich wesentlich mehr Haare im Haarsieb als vorher. Da nach ausführlicher Internetrecherche Natron aber eher Haarwuchsfördernde Eigenschaften nachgesagt werden und mir die Haare optisch noch nicht "fehlen" ignoriere ich das einfach mal noch. Liegt vielleicht auch an der gründlichen Kopfmassage beim Natronwaschen - hatte ich bei der normalen Haarwäsche ja nie vollzogen ;)

Tipp: die Natronlösung immer schön auf der Kopfhaut einmassieren. Ich hatte das einmal vergessen, bzw. im Stress schnell gewaschen - die Haare waren nach dem Waschen dadurch noch leicht fettig, weil das Natron wohl das Fett auf der Kopfhaut nicht richtig erreicht hat.

Achja, die Natronlösung nie zu heiss ansetzen, dann verwandelt sich das Natron nämlich in Natroncarbonat (Glaube bei 60 Grad)

 

 

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Claudia (Montag, 28 Dezember 2015 20:37)

    Ich liebe inspirierende Blogs und bin schon ganz gespannt welche weiteren Projekte hier noch folgen und welche ich davon nachmachen werde.

    Die Essigspülung hat wohl auch was mit dem Kalkgehalt des Leitungswassers zu tun, daher sind die Erfahrungen damit scheinbar so unterschiedlich. Im Erzgebirge ist es ja nicht so Kalkhaltigen, deswegen kann man es wahrscheinlich weg lassen. Und die Haare bleiben noch etwas länger frisch, oder warum lässt du den Essig weg?

    Die Schuppenschicht soll sich ja auch durch den Essig schließen könnte also sein das sie nur mit Natron mal weniger glänzend aussehen könnten.

    Andererseits hieß es aber auch der Essig könnte die Haarstruktur angreifen...

    Hm muss wahrscheinlich doch jeder seine eigenen Erfahrungen machen aber das ist ja auch interessant daran.

    Mit lieben Gruß von einer Nachhaltigkeits-, Minimalismus- und DIY-Sympathisantin

  • #2

    Antje (Freitag, 01 Januar 2016 21:38)

    Hallo Claudia, schön dass dir unser Blog gefällt. Das Essig lasse ich weg weil meine Erfahrung damit negativ waren: Das Haar blieb nach dem Föhnen fettig.